Landgang Pilsener

Landgang Pilsener

Wer bei einem Landgang nur an das „mehrstündige Verlassen eines Schiffes“ und schrecklich nüchterne Wikipedia-Erklärungen denkt, der liegt bei dieser herrlich grünen Flasche mit dem vertrauenswürdig dreinblickenden Seemann und seiner „I want you to drink me“-Geste gar nicht so daneben. Nur das mit dem Nüchternbleiben könnte schwierig werden.

In der Tat kann man mit diesem erfrischenden, nordischen Pilsener für ein paar Augenblicke den Kahn des Alltags verlassen und sich entspannt zurücklehnen, während einem das goldene Getränk die Kehle hinunterläuft. Natürlich nicht, ohne dabei ein paar wundervolle Aromen von Zitrusfrüchten gepaart mit einer angenehmen Herbe auf der Zunge zu hinterlassen. Ein bisschen erinnert mich dieses Brauwerk der Hamburger Biermanufaktur Landgang an ein Pale Ale im Pilsmantel. Zum Glück, möchte ich sagen, denn so unterscheidet sich dieses Pilsbier sehr deutlich von seinen weichgespülten Vettern aus langweiliger Massenproduktion. Allerdings muss sich das Landgang Pilsener die leichte Kritik gefallen lassen, dass die Werbesprüche auf der Flasche ein weit größeres Genusserlebnis versprechen, als es dann tatsächlich ist. Klar, das Bier ist lecker und erfrischend – zum echten Aha-Erlebnis fehlt ihm jedoch das gewisse Etwas. Und auch die Schaumkrone lässt im Glas ein wenig zu wünschen übrig. Dafür weiß der herrlich goldene Ton des Bieres das Auge zu entschädigen.

Für Liebhaber norddeutscher Pilsbraukunst, die sich eine Erfrischung abseits der Norm gönnen möchten, ist dieses Bier jedoch den Griff ins Regal definitiv wert. Allerdings nicht wundern: Meine Flasche ist noch ein älteres Exemplar gewesen und auch das Foto schon eine Weile her. Seitdem hat es scheinbar ein Redesign gegeben, welches dem Seemann seinen Schnurrbart gekostet hat.

Zutaten: Wasser, Gerstenmalz, Hopfen
Alkoholgehalt: 4,9 %