Eigentlich war es nur eine Frage der Zeit, bis das Wacken Open Air seine eigene Brauerei bekommt. Obwohl, halt: Bei genauerer Betrachtung fällt schnell auf, dass die Wacken Brauerei und das zufällig im gleichen Ort stattfindende Festival nicht viel mehr als den Namen gemeinsam haben. Oder doch? Natürlich erscheint es logisch, dass eines der größten Metal-Festivals der Welt seine eigene Braustätte bekommen würde. Glücklicherweise springen Helge und Hendrik Pahl – die Köpfe hinter dem Wacken Beer – zwar irgendwie auf den Werbezug des Festivals auf, präsentieren aber handwerklich gebraute Bierperlen, die nichts mit dem „Einheitsbrei“ zu tun haben, der sonst so auf Festivals ausgeschenkt wird.
Großes Vorbild für das Pilsener aus den Kesseln der Wackener Brauer ist der mächtige Hammer Mjölnir des nordischen Donnergottes Thor. Der Name ist eindeutig passend: Sowohl geschmacklich wie auch optisch ist das naturtrübe, als Nordic Lager angepriesene Bier ein echter Hammer. Zugegeben, wer sich öfters auf den Pfaden von Craft-Bieren bewegt, den wird das Produkt aus Wacken nicht gleich komplett aus den Socken hauen. Vieles hat man schon mal gesehen bzw. geschmeckt, und doch braucht sich das Mjölnir Nordic Lager nicht vor anderen Craft-Bieren zu verstecken.
Anders, als man es von einem Pils erwartet, findet sich im Mjölnir nicht nur die typische Herbe. Ganz nebenbei machen sich in dem goldgelben Bier fruchtige und florale Noten bemerkbar. Gemeinsam mit den Aromen von sonnengereiften Zitrusfrüchten umspielt auch eine angenehme Bitterkeit den Gaumen, die in Sachen Herbe mit jedem anderen norddeutschen Pilsener mithalten kann. Eindeutig ein „hammergeiles Kreativbier“, welches zudem hält, was es verspricht.
Zutaten: Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe
Alkoholgehalt: 5,3 %