Krachmanifest #2 (Fanzine)

Krachmanifest #2

Die zweite zu Schrift dechiffrierte Manifestation des gepflegten Krachs bietet erneut eine saftige Menge interessanter Infos in Form von Interviews, Festivalberichten, Rezensionen und noch einiges mehr zu ähm… allen Formen und diversen Interpretationen des melohöllischen Krachs.

„Dir kann der Death Metal nicht ausgekotzt dreckig und genug zu Tode geprügelt sein? Dazu bist du noch ein echtes Grindhorn und kein Greenhorn, wenn es darum geht deinen Nachbarn und unbedarften Bürgersteigpassanten einen guten bzw. den einzig wahren Musikgeschmack anzuerziehen? Und den Black Metal betrachtest du als den kleinen Bruder deines besten Kumpels Death, und liebst es ebenso gern mit ihm einen saufen zu gehen? Dann ist das deine Reise-, Klo- und Bettlektüre! Denn hier findest du einen ganzen Misthaufen an interessanten Empfehlungen und Geheimtipps, mit denen du deine Leidenschaft noch um einiges leidenschaftlicher ausleben kannst!“

So in etwa hätte ich den Text eines Krachmanifest-Flyers formuliert. Denn dies trifft es recht gut und voll mittig auf den am ortsansässigen Friedhof ausgebuddelten Langhaarschädel. Katja und Rayk bieten euch erneut die gewohnte schwermetallische Unterhaltungskost, welche unter purem Enthusiasmus und ihrem panzerharten Überzeugungsmantel entstanden ist. Die Texte sind allesamt wirklich gut, ja eigentlich schon sehr professionell verfasst und werden sicherlich jedem Leser gleich einen ganzen Berg Schmunzelmomente bescheren. Neben den beiden Mag-Begründern gibt es zudem einen kreativen Neuzugang zu verzeichnen: Gerste (wohl nach seinem Lieblingssaft getauft, nehme ich an) feiert seinen Einstand im schreibtollwütigen Krachmanifest-Team. Er fügt sich perfekt in die Krachgilde ein, ist doch sein Schreibstil dem von Rayk nicht unähnlich: Frei, direkt und kein Blatt vor den Mund nehmend. Zudem sehr metaphorisch, was schon mal für die ein oder andere groteske Vorstellung im eigenen Zahnradhirngetriebe sorgen kann. Das passt alles zum meisterlichen Gekrache wie die Bierpulle in die Hand!

Inhaltlich geben sich hier Bolesno Grinje, Incarceration (ein geiles Death-Metal-Killerkomando, mit dem mich Katja diesmal voll angefixt hat), Hermann, Age of Woe, Territion, Nekrarchon, Six-Score, Demored, Kriegszittern, Embalming Theatre, Miasmal Sabbath und Nasmörk die Klinke in die Hand. Also alles „kleine“ Namen, doch alle stets mit viel vorhandenem Explosionsmaterial und -potential in diversen Klubs und auf sehr speziellen Festivals (wie die hier wunderbar mit persönlichen Eindrücken zu Papier gebrachten Braincrusher, Grind the Nazi Scum oder In Flammen Open Air) unterwegs, um euch mal so richtig unter die Haut zu gehen und diese zum Abpellen zu bringen. Der pure Underground eben, abseits von Nuclear Pups und wie sie alle heißen. Die vielen Platten-Rezis sind ebenso alle sehr lesenswert und laden zum Entdecken und Reinhören ein. Ich habe mir z. B. sogleich Cut Up (übrigens von Raykö Gustafson, dem schizophrenen Bruder von Rayk geschrieben) und Doomentor auf meine Liste geschrieben, denn solche Lobeshymnen lassen die Neugier nun mal nicht ruhig schlafen. Stattdessen wälzt sie sich nur hin und her und gibt keine Ruhe…

Wenn ihr das liebevoll gestaltete Heft mit dem schönen, exklusiv fürs Krachmanifest gezeichneten Gevatter-Tod-Cover auch in den Händen halten möchtet, dann schreibt erneut eine Mail mit dem Betreff „Ja! Ich will weiterhin!“ an krachmanifest@gmx.net. Für ein paar lausige Eurolinge kriegt euer Briefkasten was Fettes zu futtern.