Krachmanifest #3 (Fanzine)

Krachmanifest #3

Und sie haben’s schon wieder gemacht! Zum dritten Mal erscheint nun das in spartanischer aber zweckmäßiger DIY-Optik aufgemachte Krachmanifest von Katja und Rayk, und so wie ich es irgendwo am Rande mitbekommen habe (oder vielleicht hat es mir ein Troll leise ins Ohr geflüstert) ist die 230 Hefte starke Auflage schon kurz nach dem Erscheinen beinahe komplett vergriffen gewesen. Beinahe heißt aber, dass ihr doch noch eine reale Chance habt, euch ein Exemplar dieses sehr informativen Fanzines zu sichern, zumindest wenn ihr sofort (und noch bevor ihr hier weiter lest) aktiv werdet. Wer zu spät kommt, der könnte es später bereuen. Schließlich liefern die beiden Überzeugungstäter erneut eine liebevoll zusammenzerstückelte Leichenschmaustorte voller Death-, Grind- und Black-Gedärmen ab, mit frech grinsenden Schädeln lebervoll dekoriert. Das Anfangsinterview mit den Japanern von Necrophile hat beispielsweise sofort meine volle Aufmerksamkeit in Anspruch genommen, denn über die Metal-Szene aus dem Land der Sushi vertilgenden Sumo-Kämpfer ist in der Tat nur sehr wenig hierzulande bekannt. Als ich zuletzt in Tokio war, hatte ich wahrliche Schwierigkeiten überhaupt einen Metal-Shop zu finden. Unter der Dauerbeschallung von J-Pop und J-Rock oder irgendwelcher Manga-Figuren-Video-Games-Musik sind metallische Klänge eine wahre Seltenheit. Und selbst in dem von mir aufgesuchten Shop in Shibuya ließen sich kaum Tonträger von einheimischen Bands ausmachen. Von irgendwelchen Underground-Duftmarken gar nicht erst zu denken. Dabei könnte man leicht der Annahme verfallen, in Tokio kriegt man alles zu kaufen. Nun ja, doch nur fast alles. Umso spannender hat sich dieses Interview für mich gelesen. Für den Rest des Heftes gilt natürlich dasselbe: Sehr gut recherchierte Infos führen zu spannenden Bandgesprächen u. a. noch mit Abjured, Cannibal Ferox, Corrosive, Hässig, O, Occvulta, Sacroscum und Wreck, und das alles natürlich wie immer mit einem gehörigen Abstand zu dem standardisierten Pole-Dance-Verbiegungsgezucke, heißt, es wird tiefer als üblich geschürft und sich nicht nur mit Oberflächlichem begnügt… Einige Specials in Form von Konzertberichten und teils sehr unterhaltsame Tonträgerbesprechungen sowie auch eine spannende Buchvorstellung runden das schwarz-weiße, qualitativ sehr starke und 92 Seiten umfassende Heft ab. „Stammtischkunden“ dürfen wie immer eine Mail mit dem Betreff „Ja! Ich will immer noch!“ an krachmanifest@gmx.net schreibseln. Und alle anderen natürlich auch!