Hallo Denis! Wie läuft es denn so bei Dir in Israel? Zuerst würde ich mich interessieren, warum Du überhaupt nach Israel ausgewandert bist? Etwa aus religiösen Gründen? Bei dem Bandnamen Die Entweihung könnte man evtl. diese Annahme treffen. Nach außen hin wirkt Israel nicht gerade wie ein Traumland mit paradiesischen Zuständen, denn Du weißt es sicherlich selber am besten, manchmal herrscht da ein Bombenwetter, wenn Du verstehst was ich meine…
Hallo Adam und ein Gruß an alle Waldhalla-Leser! Es freut mich, dass ich die Möglichkeit habe, mich hier vorstellen zu dürfen!
Nun zu meinem Umzug nach Israel… Als „echter“ Black Metaller wäre es sicherlich besser gewesen, wie folgt zu antworten: „Ich bin ins Heilige Land gekommen, um es bis ins Innerste zu entweihen!“ Hahaha! Da ich aber nicht wirklich „true & evil“ bin, werde ich ehrlich antworten. Die Geschichte zieht sich bis in die Zeit zurück, als ich noch in Weißrussland zwischen meinem ersten bis fünfzehnten Lebensjahr gelebt habe. Im Jahre 2003 hatte ich ernsthafte Probleme mit meinem linken Auge und der darauffolgenden Netzhautablösung. Ich verbrachte mehrere Monate in Behandlung im Krankenhaus von Minsk, hatte zwei Operationen hinter mir, aber das alles brachte keinen positiven Effekt. Aus dem Grund beschlossen wir nach Israel zu ziehen, da meine Familie einige Verwandte und Freunde hier hat und es viele Geschichten über „die großartige lokale Medizin“ gab. Für mich war es sozusagen eine neue Chance gewesen, um gesund zu werden. Der Prozess verlief recht schnell und Mitte 2004 zog meine Familie hierher. Leider blieb das erhoffte Wunder aus (ich habe mein Sehvermögen auf dem einen Auge verloren), und da es keinen triftigen Grund gab wieder nach Weißrussland zurückzukehren, bin ich in Israel geblieben. Der Ort ist sicherlich kein „Traumland“ mit all den Kriegshandlungen, die hier seit der Staatsgründung im Jahre 1948 fast jedes Jahr stattfinden, der wirklich sehr gemischten Kultur (alle Menschen hier kamen aus der ganzen Welt zusammen) und der Religion (nicht das Christentum, hier regiert das Judentum, hehe…), die wirklich mit dem Staat verbunden ist (religiöse Bastarde sind sogar in der Regierung!), und den vielen anderen schwierigen Aspekten… Aber so ist das nun mal, und irgendwie bin ich jetzt schon fast 15 Jahre hier.
Das mit Deinem Auge ist eine echt blöde Sache… Tut mir echt Leid für Dich! Leider kann man sich sein Schicksal nicht selber aussuchen, wohl aber versuchen es ein wenig umzuformen (was in Deinem Fall leider nicht hingehauen hat) oder das Beste daraus zu machen. Deine Band ist doch bestimmt Dein ganz persönlicher Weg damit umzugehen, nicht wahr? Oder glaubst Du nicht an so etwas wie das Schicksal? Und Deine Band hast Du dann wohl erst in Israel gegründet? Wieso hast Du sie Die Entweihung genannt? Was hast Du damit beabsichtigt? Und weshalb hast Du Dich dabei der deutschen Sprache bedient?
Nun ja, im Grunde glaube ich nicht an das Schicksal oder die Vorhersehung oder etwas in der Art (so wie manche Menschen sagen: „Gott hat einige Pläne für alle“; na ja, nein danke, ich habe meine eigenen Pläne für mich, hehehe…), aber manchmal dreht sich das Leben auf eine so ungewöhnliche Weise, dass man nicht umhin kommt zu denken: Was zur Hölle passiert hier eigentlich, und wie kann das überhaupt möglich sein? Wie auch immer, jedenfalls kann jedes Ereignis durch die verschiedensten Ansatzpunkte erklärt werden. Der Gläubige wird für jedes Vorkommnis die religiöse bzw. „göttliche“ Erklärung finden, während der Atheist für alles eine ganz logische Argumentation finden wird. Ich hoffe, ich gebe hier nicht wirklich wirres Zeug von mir, haha…
Ja, Die Entweihung wurde drei Jahre nach meinem Umzug hier in Israel aus der Taufe gehoben. Und ja, Du hast teilweise recht, denn einerseits war es wirklich ein Weg, um mit dem depressiven Zustand, in dem ich mich befand (Zuwanderung ist keine leichte Sache), zu kämpfen und zurechtzukommen, und andererseits wollte ich einfach meine eigene Musik machen, meinen eigenen Black Metal. Und der Name Die Entweihung war genau das, was ich für mein Projekt brauchte. Für mich schwingt darin die tiefere Bedeutung des Black Metals mit, und damit meine ich nicht die Kirchenbrände, die Entweihungen von Gräbern oder Ähnliches, es ist die Art der Musik an sich – ich habe das Black-Metal-Genre immer als etwas angesehen, das dem Songwriting, der Sound-Produktion usw. keine Grenzen setzt, und was meiner Meinung nach etwas ist, das man als die „Schändung aller musikalischen Regeln“ bezeichnen könnte. So ist der Bandname für mich immer aktuell, selbst noch nach zwölf Jahren.
Und warum auf Deutsch? Ganz einfach – als ich 2007 mit Die Entweihung anfing, gab es auf der ganzen Welt bereits viele weitere Metal-Bands mit Namen wie „Desecration“ oder „Profanation“, also entschied ich mich es in einigen anderen Sprachen zu versuchen (ich sinnierte sogar über eine russische Variante nach, aber mir wurde sehr schnell klar, dass es nicht die beste Idee wäre, einen Bandnamen wie „Oskvernenie“ zu haben, hahahaha…). Und da ich in meiner belarussischen Schule Deutsch lernte, dachte ich, dass es als eine Art Tribut an mein Vorleben in Weißrussland gut wäre, einen deutschen Bandnamen zu führen. Außerdem hatte eines der beliebtesten Black-Metal-Projekte aus Russland – Der Gerwelt – auch einen deutschsprachigen Namen (obwohl es nicht wirklich richtiges Deutsch ist, denn die richtige Version müsste „Herr der Welt“ lauten, aber Der Gerwelt klingt auch irgendwie super, hehe…). Also entschied ich mich die deutsche Übersetzung „die Entweihung“ zu nehmen, welche in meinen Ohren gut klang. Und dieser Bandname hat immer noch Bestand! In den ersten Jahren hatten viele Leute ihre Probleme mit dem Aussprechen und Schreiben des Namens, was ich nie nachvollziehen konnte. Warum ist der Name Die Apokalyptischen Reiter zum Beispiel gut und leicht, aber Die Entweihung zu kompliziert?
Die von Dir betriebene Entweihung bezieht sich also mehr auf den von Dir in Deiner Musik auf etwas unorthodoxe Art und Weise verarbeiteten Metal-Stil-Mix und ist nicht auf einer thematischen Ebene zu suchen? Wie man in unserer Rezension zu Deinem aktuellen Album „The Worst Is Yet to Come“ lesen kann, hast Du viele echt gute Ansätze und Ideen, die sich manchmal aber leider gegenseitig ins Gehege kommen. Denkst Du nicht, dass es vielleicht für viele Hörer etwas zu viel des Guten sein könnte? Und hast Du vielleicht auch schon darüber nachgedacht, evtl. noch einen weiteren oder sogar mehrere Musiker mit ins Band-Boot zu holen?
Es ist besser, zu viele gute Dinge zusammenzufügen als zu viele schlechte, hehe… Wenn ich meine Musik ernsthaft und so wie ich es für richtig halte schreibe und aufnehme, dann habe ich meine eigene Vorstellung von dem, was ich tun muss, und wenn das Ergebnis einigen Zuhörern nicht gefällt, so tut es mir leid, aber das ist es auch schon. Ich mache keine einfache Rock-and-Roll-Musik wie etwa AC/DC. Alle meine Sachen sind eher experimentell oder auch ungewöhnlich verwoben (einige Leute nennen sie sogar progressiv, wobei ich dem nicht zustimmen kann, aber auch dieser Standpunkt hat seine Daseinsberechtigung). All die „seltsamen“ Parts, welche „nicht miteinander harmonieren“ oder was auch immer, das ist mein Stil, wie ich die Musik für dieses Projekt schreibe. Ich mag es einfach in den einfachen Songstrukturen einige ungewöhnliche Dinge zu verbergen. Ich hoffe, Du verstehst was ich meine. Und ja, das ist die Schändung der Musikstandards, hahaha! Jedenfalls hat jede Musik ihre eigenen Zuhörer, und jeder Mensch hat seine eigene Meinung, das ist völlig normal.
Nein, ich möchte niemanden mit ins Boot holen, ich genieße es alleine an diesem Projekt zu arbeiten, und ich habe alles, was ich zum Musizieren brauche. Die Entweihung existiert nun schon fast zwölf Jahre und ich habe es nie bereut, dieses Projekt als eine Ein-Mann-Band gegründet zu haben. Diese Frage kommt aber genau zum richtigen Zeitpunkt, denn für das nächste Album möchte ich einige Gastmusiker in die neuen Songs mit einbinden. Aktuell gibt es schon vier Musiker, die zugestimmt haben, aber ich bin guter Hoffnung, dass es noch mehr werden, so dass jeder Track von einem besonderen Gast aufpoliert wird.
Du bist schon wieder an einem neuen Album dran? Wird sich dieses ebenfalls um die verhängnisvollen gesellschaftliche Zustände in unserer ach so heilen modernen Welt drehen? Das tun doch all Deine Alben in irgendeiner Form, nicht wahr? Wirst Du nun versuchen das Schlimmste, was uns noch bevorsteht, musikalisch zu umreißen? Und was ist Deiner Meinung nach überhaupt das Schlimmste, was wir zu erwarten haben? Der nächste Weltkrieg vielleicht?
Wow, so viele gute Fragen in einer einzelnen verpackt, hahaha! Ja, die Arbeit an einem neuen Album ist bereits in vollem Gange, ich habe ungefähr fünf neue Songs in Arbeit und einige weitere Ideen für zwei oder drei Tracks. Zudem habe ich vor noch zwei Cover-Songs aufzunehmen, von denen einer ein Teil des Albums, und der andere möglicherweise eine Art Bonus sein wird. Die gesamte Albumarbeit dreht sich momentan noch um das Musizieren und Arrangieren der vorhandenen Ideen, so dass es etwas schwierig ist, etwas spezifisches über das lyrische Konzept zu sagen, doch wenn man es im Allgemeinen betrachtet, dann ja, kann ich Dir mit Gewissheit sagen, dass die Konzeption der letzten beiden Alben auch in den neuen fortgesetzt wird. Unsere „bestens funktionierende“ moderne Welt wird von mir das bekommen, was sie verdient, haha! Tatsächlich sind die Ereignisse, die heutzutage auf der Welt geschehen, eine unendliche Inspiration für Lyrics wie die von mir bevorzugten. Sie sind schlimmer und beängstigender als jeder Horrorfilm… Musikalisch werde ich den Stil, den ich während der letzten Alben ausgearbeitet habe, fortsetzen. Ich denke, es wird etwas zwischen „Neverending Terrorism“ und „The Worst Is Yet to Come“ sein. Und diese Musik wird das Schlimmste umreißen, das uns noch bevorsteht – gut, die Zeit wird es zeigen, hehe…
Das Schlimmste, das kommen wird? Ja, es ist zu befürchten, dass es zum nächsten Weltkrieg kommen kann. Manchmal denke ich wirklich, dass es gerade jetzt geschieht. Wir können die Kriegshandlungen in einigen Staaten oder zwischen benachbarten Ländern sehen (ich möchte nichts über die Beziehungen zwischen Israel und seinen arabischen Nachbarn sagen, aber man schaue sich nur an, was in Russland und der Ukraine los ist; ein gutes Beispiel für das, was ich meine). Wahrscheinlich ist es nur eine Frage der Zeit, bis sich diese Ereignisse irgendwie vermischen.
Nicht all meine Alben befassen sich mit diesem Themenbereich, die Texte meiner ersten Alben sind viel abstrakter. Es gibt Lyrics, die von einigen Filmen oder Geschichten inspiriert wurden, einige Songs sind anti-religiös, einige basieren wiederum auf den typischen Metal-Inhalten wie Tod, Depression, Traurigkeit usw. Und alle früheren Alben waren eher experimentell, so dass ich sagen kann, dass es eine Periode meiner eigenen Stilsuche war, sowohl musikalisch als auch lyrisch.
Hat das neue Album evtl. schon einen Namen? Und hast Du bestimmte Wünsche in Bezug auf die Gastmusiker? Oder rekrutierst Du diese hauptsächlich aus Deinem direkten Umfeld, sprich aus Israel? Hab auch letztlich erst die beiden israelischen Bands Har und Neriglissar für mich entdeckt, die ihre Sache ebenfalls richtig gut machen. Wie steht es um die israelische Metal-Szene im Allgemeinen? Und ist diese einigermaßen stark ausgeprägt?
Nein, das Album hat noch keinen Titel, ich werde erst während der Bearbeitung der Texte für die neuen Songs darüber nachdenken. Als Gastmusiker fungieren meistens meine Freunde aus Russland und Weißrussland, aber nicht nur. Aus Israel? Nein, niemand aus Israel wird daran teilnehmen. Ich hoffe sehr, dass es auch einige weibliche Vocals in einigen Stücken geben wird, ein paar Sologitarrenbeiträge, männliche Screams und Growls usw. All dies ist in der Phase der Vorbereitung und des allgemeinen Durchdenkens, hehe… Es wird also sicherlich einen weiteren Grund geben, um erneut in der Zukunft zu plaudern und die Punkte des nächsten Albums klarer auszudiskutieren, hahaha!
Ich habe von Har gehört, sie spielen manchmal hier und dort live und ich sehe ihr Logo auf verschiedenen Veranstaltungsplakaten. Doch ich bin wahrscheinlich nicht der geeignetste Gesprächspartner, um über die lokale Szene Israels zu schwadronieren. In den letzten Jahren habe ich jegliches Interesse an ihr verloren, mit Ausnahme von Orphaned Land, der einzigen Band, die ich wirklich gerne mag und deren Konzerte in Tel Aviv zu besuchen versuche. Es gibt weitere gute Bands wie Arallu, die seit den späten 90ern eine der Old-School-Bands hier ist. Von den neueren Bands, die in den letzten Jahren aufgestiegen sind, kann ich vielleicht die female fronted Band Shiran erwähnen, es ist eine Art grooviger Melodic Metal, wenn ich mich recht erinnere, und sie haben auf dem letzten Wacken Open Air gespielt. Vor ca. fünf bis sieben Jahren gab es noch mehr gute Bands, die sich aber zum größten Teil aufgelöst haben. Du weißt es doch sicherlich selbst, es ist eine ganz normale, wahrscheinlich auf der ganzen Welt gleich aussehende Gegebenheit des Undergrounds, man startet mit einer Band, alles ist cool, man spielt zwei, drei oder fünf Jahre, solange man halt jung ist, bis zu der Zeit, in der man immer stärker einem regulären Job nachgehen muss, Kinder bekommt, eine Familie gründet, eine Frau heiratet usw., und die Musik bleibt dann irgendwie auf der Strecke liegen, hehehe… Und Israel ist ein absolut klassischer Fall diesbezüglich. Junge Leute wollen cool sein, wollen die stilvollen Instrumente spielen, sie fangen an T-Shirts und Aufkleber zu verkaufen, noch bevor sie überhaupt eine EP veröffentlicht haben; und nach einigen Jahren, nachdem sie studiert oder etwas gearbeitet haben, treten sie dann in den Militärdienst ein, und ihre Bands verabschieden sich aus dem Underground, haha! Einige Bands sind wirklich langsam und halbaktiv, aber immerhin machen sie etwas, wie beispielsweise Winterhorde oder Dagor Dagorath. Und dafür respektiere ich sie. Im Melodic-Power-Metal-Bereich regieren Desert die Szene, eine der aktivsten Bands. Fast alle Mitglieder der Band stammen übrigens aus der ehemaligen USSR…
Ausländische Bands kommen mehr oder weniger oft hierher, das alles ist aber nicht auf dem Level, wie es eigentlich hätte sein müssen… Ich meine, viele, viele Bands, für die es einfach und normal ist in Europa oder den USA aufzutreten, spielen nicht in Israel bzw. waren noch nie hier. Und viele Bands kommen erst am Ende ihrer Karriere hierher. Einige Beispiele: Wir hatten hier noch nie Bands wie Motörhead, Judas Priest, Doro, W.A.S.P., AC/DC, Slayer, Immortal, Burzum (ok, hehe, nur ein Scherz), In Flames oder Deicide. Andere Bands wie Cannibal Corpse oder Children of Bodom waren erst in den letzten Jahren in Israel, Iron Maiden waren hier nur mit Blaze Bayley Ende der 90er Jahre, doch seit dem herrscht Stille und viele israelische Fans warten auf die klassische Line-Up-Show… Aber es steht in den Sternen, ob dies tatsächlich jemals stattfinden wird.
Es ist ein ellenlanges Diskussionsthema, vieles wird sicherlich durch politische Faktoren, Preise, aber auch durch den geographischen Standort usw. beeinflusst. Also… ah, verdammt, ja, gehen wir zur nächsten Frage über! Hahahaha!
Ja, nächste Frage, und wo wir schon bei Live-Auftritten sind, wie sieht es denn bei Dir aus? Die Entweihung ist als Soloprojekt wohl untauglich für die Bühne. Oder möchtest Du das in naher Zukunft, zum Beispiel mit einigen Gast- oder Live-Musikern, vielleicht ändern? Und hast Du selbst überhaupt schon Bühnenerfahrung?
Nein, dieses Projekt wird niemals live performt werden (obwohl es heißt, dass man niemals nie sagen sollte, bin ich mir hier absolut sicher, dass dies wirklich niemals passieren wird! Hahaha!), denn diese Musik ist primär für den privaten Hörgenuss gedacht und nicht für Live-Auftritte; zudem kommt hinzu, dass ich in den letzten Jahren absolut kein Interesse mehr an Live-Shows hatte. Und ja, ich habe gar keine Bühnenerfahrung, nur eine unterhalb der Bühne, hehe. Als ich jung war, hatte ich natürlich Träume von einer „echten“ Metal-Band mit Live-Shows, erstklassigen Instrumenten und cool aussehenden Musikern und so weiter… Doch mit dem ersten Album platzte diese Traumblase, was für mich aber voll in Ordnung geht. Projekte wie Burzum, Bathory und noch einige andere haben mich gelehrt, dass Musik das einzige wirklich wichtige ist – und wenn man in der Lage ist, es selbst tun zu können, ist dies der Weg. Vor allem jetzt, wenn ich mehr oder weniger weiß, was ich von meiner Musik wirklich will, wie sie arrangiert, aufgenommen und klingen muss. Natürlich bin ich kein professioneller Tontechniker oder so, aber mein Wissen reicht aus, um meine Musik so zu produzieren, wie ich es möchte. Zusätzliche Musiker würden in diesem Fall nur hinderlich sein. Ich sah zu viele Bands mit einem richtigen Line-Up, die sich sehr bald nach ihrer Gründung aufgelöst haben. Und was bleibt nach ihrer Trennung meist übrig? Im guten Fall vielleicht eins bis zwei Demos oder im besten Fall ein einziges Full-Length-Album. Das ist alles, was sie nach drei bis fünf Jahren Tätigkeit hinterlassen… Traurige Situation, zumindest aus meiner Sicht der Dinge. Weißt Du, es gibt eine Band hier in Israel (ich werde ihren Namen jetzt nicht nennen, denn letztendlich spielt es hier auch kein Rolle), welche so gegen 2005 startete. Jetzt haben wir 2019, die Band hatte viele Besetzungswechsel und nach all den Jahren nur eine EP mit fünf oder sechs Songs sowie ein Musik-Video! Das ist irgendwie unstimmig, wenn Du mich fragst. Deshalb bevorzuge ich es lieber alleine an meiner Musik zu arbeiten. Allerdings sind Gäste auf meinen zukünftigen Alben stets willkommen.
Da magst Du in der Tat recht haben. Viele Köche verderben den Brei, heißt es doch so schön. Und Du wirst weiterhin als Solokünstler die Stellung in Israel halten, oder hast Du evtl. andere Pläne für die Zukunft? Und falls Du zum Schluss noch was loswerden möchtest, jetzt hast Du die Möglichkeit. Ich bedanke mich schon mal für das nette Gespräch und wünsche Dir alles Gute für die Zukunft!
Sicher, das „Line-up“ von Die Entweihung bleibt unverändert, hier in Israel… Über die Zukunftspläne – nun, es scheint, als würde dieses Jahr vor allem im Zeichen einiger Wiederveröffentlichungen stehen, denn ich habe ein Deal mit einem neuen Label aus den USA, und zwar für eine Neuauflage von vier Alben auf Kassette in der zweiten Jahreshälfte, und daneben suche ich noch nach einem Label, um die beiden ersten Alben auf CD erneut zu veröffentlichen. Daneben geht noch die Promotion für „The Worst Is Yet to Come“ weiter, und die Musik des neuen Albums ist, wie bereits gesagt, auch fast vollständig geschrieben, so dass das nächste Album wahrscheinlich im Laufe des Jahres aufgenommen wird. Die Neuigkeiten werden auf der Facebook-Seite veröffentlicht, doch falls mich jemand schon vorab etwas fragen möchte, der kann sich auch gerne per E-Mail (entweihung666@gmail.com) bei mir melden.
Ich danke Dir Adam für dieses Interview, es war wirklich interessant! Alles Gute für das Waldhalla-Magazin und all Eure Leser! Und denke daran: The Worst Is Yet to Come!!! Prost, Denis!