Interview mit Lebensnacht & Naturmacht Productions (Robert Brockmann)

Lebensnacht & Naturmacht Productions Interview
Das kleine Label Naturmacht Productions steht seit der Gründung für außergewöhnliche metallische und genreverwandte Underground-Kost. Durch die vielseitigen und wirklich qualitativ hochwertigen Veröffentlichungen hat es sich nach und nach von einem Geheimtipp zu einer echten und ernstzunehmenden Größe im dichten Labeldickicht entwickelt. Aus diesem Grund freue ich mich nun Robert Brockmann, der nebenbei auch noch der Mastermind hinter der Band Lebensnacht ist, auf unseren grünen Waldhalla-Seiten begrüßen zu dürfen! Natürlich packe ich die Gelegenheit sofort beim Schopfe, und befrage ihn direkt und gründlich zu seinen beiden Lebensprojekten.

Robert, Du bist sowohl der kreative Kopf hinter Lebensnacht wie auch der Gründer des Musiklabels Naturmacht Productions? Welches dieser beiden Betätigungsfelder hat bei Dir die Oberhand? Oder halten beide die Balance auf der Waagschale Deines Herzens?

Ja, das stimmt! Also nach dem Herzen gehend ist beides eminent wichtig für mich. Ich bin ein Mensch der Vielseitigkeit und Abwechslung schätzt und gern vieles machen will. Und alles, was sich um das Thema Musik dreht, hat in meinem Leben einen großen Stellenwert. Außerdem liebe ich es Dinge zu erschaffen, was mir beide Projekte ermöglichen. Nur braucht das Label natürlich einiges mehr an Zeit und Energie, ist aber auch erfolgreicher, bis jetzt. Hehe…

Mit so einer Antwort habe ich irgendwie gerechnet… Nun denn, legen wir das Augenmerk zunächst auf Lebensnacht. Mit „Raging Storm of Apocalypse“ hast Du dieses Jahr bereits das vierte und meiner Meinung nach auch das beste Lebensnacht-Album veröffentlicht. Optisch ist mir dabei nicht nur das herausragende Cover-Artwork, sondern auch der erneut veränderte Logo-Schriftzug sofort aufgefallen. Du hast überhaupt auf jeder Lebensnacht-Veröffentlichung jeweils ein unterschiedliches bzw. einmal sogar gar kein Logo verwendet. Wieso eigentlich? Hat dies einen bestimmten Grund, vielleicht dass es mit der Entwicklung Deiner Musik einhergeht?

Das erste Logo hatte meine Verlobte damals für mich gezeichnet. Ich kann zwar vieles, aber Zeichnen gehört definitiv nicht dazu. Anfangs hatte ich auch noch kein genaues Bild, was ich mit Lebensnacht anstellen will. Nur der Naturbezug war von vornherein klar. Auf dem ersten Albumcover war es ja auch nicht wirklich ein Logo, sondern ein Schriftzug. Das neue Logo wurde dann vor dem dritten Album von dem Profi Moonroot Art gezeichnet. Zu dem Zeitpunkt war dann klar, dass Lebensnacht ein Black-Metal-Projekt werden sollte. Dass das Logo auf dem Cover nicht erschien, lag einfach nur an der Ästhetik. Ich denke, es hätte da einfach nur gestört. Auf dem Cover des kommenden Albums wird es, nebenbei bemerkt, wohl auch nicht auftauchen. Aber das aktuelle Logo ist nun das endgültige.

Da Du schon selbst sagst, dass Du anfangs noch keine genaue Vorstellung über die Ausrichtung von Lebensnacht hattest, kann ich Dir wohl guten Gewissens gestehen, dass die ersten Alben sich für mich auch etwas orientierungslos anhören, weshalb ich nicht wirklich einen leichten Zugang zu ihnen finden konnte. Auch die Verwendung von finnischen Titeln verwirrte mich dabei ein wenig. Was hast du damit bezwecken wollen? Und kannst Du die Titel für einen Unwissenden wie mich übersetzen und kurz zu jedem etwas sagen? Bist Du eigentlich selbst der finnischen Sprache mächtig?

Also, zum einen ist es einfach nur ein Stilmittel. Die finnische Sprache ist einfach eine sehr passende, wenn es um den Black Metal geht. Andererseits ist Finnland mein zweites Zuhause, denn meine Verlobe ist Finnin. Ein wenig Finnisch kann ich auch, hehe. Folglich wird die finnische Sprache auch in Zukunft bestimmt wieder eine Rolle bei Lebensnacht spielen. Und die finnischen Albumtitel wie deren Übersetzungen sprechen im Grunde für sich selbst: „Luonnon voima“ heißt soviel wie „Macht der Natur“, „Syksyn kuoleminen“ steht für „Herbststerben“ und „Uudelleensyntynyt ikuiseen pimeyteen“ bedeutet „Auferstanden in endloser Dunkelheit“.

When I look to the stars

Wird das nächste Album vielleicht komplett auf Finnisch von Dir eingesungen werden? Es würde dann auf jeden Fall einen homogenen Gesamteindruck vermitteln, so wie bei „Raging Storm of Apocalypse“. Warum hast Du Dich bei diesem Album für die englische Sprache entschieden und bist nicht wie bisher bei der Muttersprache geblieben?

Das ist auf jeden Fall eine Idee, die ich mit mir herumtrage, aber ich bin ebenso ein Freund von Sprachabwechslung, wie es bei der neuen Helrunar zum Beispiel der Fall ist, weil jede Sprache besonders gut zu bestimmten Arten von Liedern passt. Deutsch ist auch eine sehr gute Black-Metal-Sprache. Die Homogenität ist aber ein Argument. Wobei ich eher auf die Abwechslung dränge. Aber mal schauen. Es wäre interessant, aber auch mit einem höheren Aufwand verbunden.

„Raging Storm of Apocalypse“ war für mich so eine Art nächster Level, da Martin Krell als Drummer dazu kam. Und ich wollte etwas Oldschoolishes machen. Deswegen auch das Cover-Artwork und der eher orthodoxe Titel.

Apropos Stichwort kommendes Album: Ist da schon etwas spruchreif? Oder kannst bzw. möchtest Du noch nichts dazu sagen?

Allgemein sage ich gern etwas dazu: Wir haben circa vier Lieder im Groben fertig. Martin hat auch stärker mitgewirkt, so dass es Überraschungen geben wird. Der Fokus wird stärker in den Pagan Black Metal gehen, also mehr in die Naturmystik. Außerdem wird es wieder Passagen geben, die mit folkigen Instrumenten eingespielt werden. Eine Single ist ebenso geplant, wie ein kleines Proberaumvideo (Anmerkung der Redaktion: Ist mittlerweile fertig! Siehe unten!). Aber es wird auch die typischen Lebensnacht-Lieder geben. In Sachen Produktion wird es auch noch einmal besser werden.

Wir peilen eine Veröffentlichung Ende des nächsten Jahres an, es kann aber auch länger dauern. „Raging Storm of Apocalypse“ war sehr schnell „fertig“ und dieses Mal wollen wir mehr feilen und uns Zeit lassen.

Das ist eine schöne Neuigkeit! Mir läuft jetzt schon der Ohrenschmalz in den Gehörgängen zusammen… Hahaha… Aber da Du schon Martin Krell erwähnt hast: Er ist eine echte Bereicherung für Lebensnacht, denn letztendlich kann nichts einen Musiker aus Fleisch und Blut ersetzen. Ist er nun ein fester Mittäter bei Lebensnacht? Und war es reiner Zufall, dass er bei Lebensnacht eingestiegen ist, oder warst Du schon länger auf der Suche nach einem geeigneten Schlagzeuger gewesen?

Das mit Martin Krell hat sich durch Sado Sathanas ergeben, also durch die Band, bei der ich Bass spielte. Dort ist er Gitarrist, aber er hat schon einige Zeit Schlagzeug gespielt und besitzt meiner Meinung nach auch ein sehr großes Talent dafür. Aber ja, ich war eigentlich auch auf der Suche, da meine eigene Zeit und die Fähigkeiten für meinen Anspruch nicht mehr gereicht haben. Das war einfach bestes Timing sozusagen. Und ja, er ist ein festes Mitglied und bringt sich auch mit mehr als nur dem Drumming ein. In Zukunft wird Lebensnacht dadurch auf jeden Fall etwas anders sein, denn er ist auch ein besserer Gitarrist als ich bzw. hat einen anderen Spielstil, so dass ich mir da noch etwas abgucken kann.

Würdest Du die Band in der Zukunft noch um weitere Musiker ergänzen wollen?

Nein, eher nicht. Es ist sehr schwer Leute zu finden, die hundertprozentig passen. Und Zwei ist eine gute Zahl, am Ende sogar die Beste. Mehr braucht es nicht. Höchstens für Live-Auftritte, aber das hat bei mir keine Priorität.

Klingt so, als ob es nie Live-Auftritte von Lebensnacht geben wird. Könnten die anderen Jungs von Sado Sathanas Euch da nicht aushelfen?

Nein, eher nicht. In Dresden ist es nicht so leicht Black-Metal-Musiker zu finden. Und dann muss es auch noch charakterlich passen. Vom Liedgut an sich würde Lebensnacht gut live funktionieren, denke ich. Auch wenn die Musik teilweise von den Ambiente-Elementen und -Einschüben lebt. Aber mal sehen, man soll niemals nie sagen. Doch durch Sado Sathanas weiß ich auch, wie stressig Auftritte sind. Zudem habe ich eh keine Kapazitäten dafür. Vielleicht machen wir mal einen kleinen Release-Gig hier in Dresden oder Umgebung, einfach so zum Spaß. Zu zweit, wie Inquisition. Hehe…

Bist Du noch in weiteren Bands oder Projekten involviert? Oder war Sado Sathanas Dein einziger Seitensprung?

Bei Sado Sathanas bin ich ja aus Zeitgründen ausgestiegen. Aber sonst habe ich noch mein Heimfard-Projekt, das dem Bathory-Metal gewidmet ist. Aber das ist eher Spaß und geht nicht so schnell voran. Aber als Ausgleich und zum Ausleben dieser Seite meines Musikgeschmacks ist es mir dennoch wichtig.

Mal eine etwas andere Frage. Was treibt Dich an bzw. welche Eigenmotivation steckt hinter den lyrischen Konzepten von Lebensnacht? Thematisch bewegst Du Dich bzw. Ihr Euch in eine nihilistische Richtung, oder? Das Wort „Lebensnacht“ hat auch etwas Endgültiges an sich, es ist ein Synonym für den Tod, hab ich Recht?

Auf jeden Fall eher nihilistisch, zudem naturmystisch, philosophisch und misanthropisch. Vor allem das neue Album wird dunkel und naturmystisch werden. Am Anfang habe ich noch Gedichte von mir genommen, aber das Cover-Artwork ist eigentlich immer der erste Schritt. Darauf baue ich dann alles auf: Die Stimmung, die Thematik und die Lyrics, die ich mittlerweile dann auf die Lieder schreibe. Ich hatte auch die Idee auf dem kommenden Album Kalevala-Texte (eine Art finnische „Edda“ – Sagensammlung) zu integrieren. Inspiration von außen ist natürlich auch immer dabei.

Und ja, „Lebensnacht“ könnte man als den Tod bzw. das Sterben interpretieren. Also etwas, was dem Ende zugeht.

Alles geht ein mal dem Ende zu. Das ist der Lauf der Dinge und vielleicht die einzige kosmische Wahrheit, die mit dem Aspekt der Zeit zusammenhängt. Hast Du selbst Angst vor dem Untergang? Unsere Welt ist durch die menschlichen (Miss)Handlungen im Begriff zu sterben, und wer weiß, wie lange sie noch dieser Folterung standhalten kann. Ein Untergangsszenario ist somit gar nicht mal so weit von unserer Realität entfernt, oder was meinst Du?

Auf jeden Fall, wobei zu bedenken wäre, ob es überhaupt ein „Ende“ gibt. Oder ist das bloß eine menschliche Interpretation einer Entwicklung hin zu einem Zustand, den wir nicht mehr wahrnehmen bzw. erfassen können?

Hmmm… Nein, Angst habe ich eigentlich nicht. Das wäre ja dasselbe, als wenn ich Angst vor dem Tod hätte. Ich denke, beides ist unausweichlich und nur das Wann und das Wie sind fraglich, man muss es akzeptieren und das Beste draus machen. Aber unrealistisch finde ich das Szenario nicht. Sonst würden ja auch die Politiker und andere Akteure jetzt nicht endlich anfangen ernster zu handeln. Und es sind ja schon genügend Zivilisationen wegen Klimaveränderungen untergegangen. Objektiv gesehen ist das eh ein menschliches Problem. Wie auch immer, es wird auf jeden Fall Leben nach uns geben.

Ich denke auch, dass man sich von keiner Angst lähmen lassen und weiter seinen selbstbestimmten Weg gehen sollte. Von daher hat mich die kürzlich auf YouTube veröffentliche Live-Vorschau auf Euer kommendes Album sehr positiv gestimmt. War Lebensnacht der Grund, warum Du Naturmacht Productions gegründet hast?

Auf jeden Fall, ansonsten könnte man auch gleich Schluss machen…

Vielen Dank! Wir hatten auch Spaß dabei und wollten einfach mal wieder ein Lebenszeichen von uns abgeben. Das Video dokumentiert natürlich nur Work-in-Progress. Da kommt noch einiges hinzu, zum Beispiel mehr Gitarrenelemente, Keys, Geschrei usw.

Gut geraten und zumindest ein Grund. Nur hieß mein damaliges Projekt noch NordanVindar, welches ich mit einem Freund zusammen gemacht hatte. Ich bin ein Mensch, der gern Dinge selbst in die Hand nimmt, und die damalige Labelsituation war nicht so gut wie heute, gerade im Underground. Außerdem wollte ich etwas besonderes schaffen, quasi als Lebenswerk, deswegen auch der idealistische Ansatz. Aus all dem entwickelte sich dann die Label-Idee.

Was war die erste Veröffentlichung von Naturmacht Productions? Das erste Lebensnacht-Album?

Nein, Lebensnacht war da gerade erst entstanden, und ich wusste noch gar nicht genau, was ich machen würde. Das erste Lebensnacht-Release war erst 2012. Die erste Label-Veröffentlichung war „Eterna Notte“, das erste Demo von Nokturnal Misanthropy mit der Katalognummer NP002 (eine NP001 gibt es nicht). 50 CD-Rs in einem Slimcase, die Booklets noch beim Printshop um die Ecke gemacht. True Underground quasi. Hehe…

Mittlerweile genießt Naturmacht Productions einen wirklich guten Ruf in der Szene, würde ich aus meiner Sicht der Dinge behaupten. Bist Du zufrieden mit der Entwicklung des Labels? Läuft für Dich alles so, wie Du es Dir vorgestellt hast?Oder könnte irgendetwas vielleicht ganz anders sein?

Ich hoffe, dass dem so ist. Hehe… In der Tat bin ich oft überrascht, wie viele Leute in der Szene das Label mittlerweile kennen. Das freut mich natürlich!

Ich bin zufrieden. Natürlich gibt es immer etwas zu verbessern und ich probiere und optimiere gern. Wir arbeiten zum Beispiel gerade an einem neuen Shop. Auch der Markt verändert sich schnell. Die Politik hat ebenfalls ihren Einfluss. Ich verkaufe zum Beispiel weniger nach Russland, und es ist immer abenteuerlich mit russischen Bands zu arbeiten, wenn es ums Verschicken von CDs geht. Das ist schade, denn Russland ist ein tolles Land mit so viel guter Metal-Musik. Es gibt also immer Herausforderungen. Aber unterm Strich bleibe ich bescheiden und freue mich über jede verkaufte CD. Ich finde, man sollte nie vergessen, wo man herkommt, dass es keine Selbstverständlichkeit ist Erfolg zu haben, und dass jemand sein hart verdientes Geld für deine Sachen ausgibt. Man muss dafür auch mal bluten und durchhalten. Wie überall. Dass jedes Release ausverkauft wird, das wäre natürlich wünschenswert, hehe… Aber wie gesagt: Es geht voran.

Ich bin durch die fünfte Dazhbog-Scheibe „Ecstasy of a Wintry Landscape“ auf Naturmacht Productions erst so richtig aufmerksam geworden. Auch wenn dieses Album kein Metal ist, haben mich die wunderschönen, schnell gespielten Klavier-Melodien auf der Stelle verzaubern können. Seitdem behalte ich regelmäßig alle Naturmacht-Productions-Neuheiten im Auge. Ich finde es sehr gut, dass man in Deinem Label eine so große musikalische Vielfalt vorfindet, was sicherlich, wie Du bereits gesagt hast, Deiner Vorliebe nach viel Abwechslung zuzuschreiben ist. Aber wie findest Du all die tollen Künstler aus aller Welten Ecken, die über Naturmacht Productions ihre Musik veröffentlichen? Kannst Du darüber offen sprechen, oder ist es ein Betriebsgeheimnis?

Oh, das ist kein Geheimnis, entweder ich entdecke sie zufällig im Web/YouTube oder sie schreiben mich an.

Und eine Frage in eigener Sache: Wird es bald ein neues Album von Dazhbog geben? Pflegst Du überhaupt regen Kontakt mit allen „Deinen Bands“?

Dazhbog ist nicht mehr bei mir, aber vor einer Weile haben sie ein neues Album digital herausgebracht. Und ja, es ist mir wichtig, den Kontakt zu „meinen Bands“ zu halten. Mit manchen mehr, mit manchen weniger. Aber ich habe einige gute Freunde auf diese Weise gefunden.

Was sind denn die besten Zugpferde in deinem Stall bzw. welche Veröffentlichungen haben Deine Erwartungen übertroffen?

Da wären zum Beispiel Enshine, Old Graves und Havukruunu. Das Enshine-Debüt hat damals alle meine Erwartungen übertroffen, ebenso wie das Album „Havulinnaan“ von Havukruunu. Auch die erste, auf 50 Stück limitierte Agael-Scheibe „Hybris“ war in einem Monat ausverkauft. Krigsgrav, Temple of Void waren auch ziemlich gut. Ich habe bestimmt noch welche vergessen, hehe…

Wie ich sehe, habe ich noch einige Hausaufgaben nachzuholen… Wird es von den vergriffenen Sachen auch irgendwann Nachpressungen geben? „Havulinnaan“ wird sogar bald auf Vinyl zu haben sein, womit Du ein neues Terrain mit Deinem Label betreten wirst. Möchtest Du Dich in Zukunft auch mehr auf LPs konzentrieren?

Das hängt davon ab, ob es Sinn macht. Einige Bands sind nicht mehr bei mir, so dass in solchen Fällen Nachpressungen nicht mehr möglich sind. Andere Bands sind inaktiv, da hat sich das auch erledigt. Aber wenn eine Band weitere Alben über mich veröffentlicht, dann mach ich immer gerne ein Re-Release, so wie jetzt bei Æðra.

Nein, Vinyls werden definitiv eine Ausnahme bleiben und nur dann über Naturmacht Productions erscheinen, wenn die CDs sehr gut liefen. Ich bin ein CD-Sammler und bin einer derjenigen, die die CD der Vinyl vorziehen. Irgendwann wird die CD gleich der Vinyl ein Kultobjekt sein. Naturmacht Productions wird der CD immer huldigen.

Nicht alle Deine Veröffentlichungen waren aber so erfolgreich, oder? Die bei Dir erschienene zweite CD von Arbor Ira zum Beispiel wird in Deinem Webshop für sage und schreibe 0 € verscherbelt! Lief sie denn dermaßen schlecht, oder wie kommt es zu diesem Preisnachlass? Dabei ist dieses Album wirklich nicht schlecht, mit „Ein gar teuflisch Gift“ ist da sogar ein echter Killer-Song drauf. Ich weiß das, weil ich alle bisherigen Sachen des Baumzorns für die finale Ausgabe des Hammerheart Fanzines rezensiert und mich demnach intensiv mit deren Song-Material auseinandergesetzt habe.

Nein leider nicht. Beziehungsweise habe ich manchmal zu viele CDs gemacht. Eine Veröffentlichung ist immer ein Risiko und unvorhersehbar. Man weiß nie, ob es funktioniert oder nicht. Mal sind es zu viele, mal zu wenige CDs. Und natürlich sind bei hoher Anzahl die Produktionskosten pro Stück niedriger. Das hatte mich damals verleitet, teilweise 1000 CDs zu machen, was völlig übertrieben war. Das ging früher im Underground, aber die Zeiten sind lange vorbei. Die CDs liegen teilweise schon 6 Jahre im Lager und ich benötige den Platz. Also eh ich die Sachen wegschmeiße, kann ich auch meinen Kunden eine Freude bereiten.

Das heißt jedoch nicht, dass die Musik an sich schlecht wäre. Wenn dem so wäre, hätte ich sie nicht veröffentlicht. Aber es muss einiges passen, und leider trifft man nicht immer den Nerv der Leute. Oder man plant mit Dingen, die dann nicht eintreten, wie Live-Shows und Touren zum Beispiel. Und bei der Masse an Musik heutzutage, ist der Markt eh schwer genug.

Immerhin machst Du durch solche großzügigen Geschenke (vielleicht unbewusst) deutlich, dass Du ein Vollblut-Metalhead und kein scharf kalkulierender Geschäftsmann bist. Wo sonst kriegt man eine gute CD für lau? Bei denen, die es sich tausendfach locker leisten könnten, bestimmt nicht! Aus diesem Grund schaue ich auch gleich wieder in den Naturmacht-Productions-Shop rein und bestelle mir etwas. Und das kann ich an dieser Stelle auch jedem Leser ans Herz legen, denn dort findet jeder garantiert etwas Schönes für sich! Zudem kommen die Naturmacht-Productions-Releases echt gut als Geschenke an, wie ich bereits festgestellt habe… Robert! Danke für Deine wertvolle Zeit und Auskunft! Möge Dir die Zukunft weiterhin gut gesonnen sein! Ich freue mich auf jeden Fall schon sehr auf das kommende Lebensnacht-Album! Any last words?

Vielen Dank, Adam. Aber ja, das ist eines der Ideale, die ich mit Naturmacht Productions umsetzen und auch beibehalten will. Fairness und die Musik in den Vordergrund stellen.

Ein weiteres großes Danke für Deine Unterstützung auf vielerlei Ebenen und die Wünsche! Es war mir eine Freude!

Auf das neue Lebensnacht-Album freue ich mich auch, hehe…

Ich wünsche Eurem Waldhalla Mag alles Gute!

(Bilder: © Lebensnacht / Naturmacht Productions)