Die nachtschwarze Tiefe des Weltalls ist ein bemerkenswert leerer Ort, der mit seiner Stille das Universum zu erdrücken droht. Durchbohrt wird die Dunkelheit lediglich von den stummen Lichtstrahlen der unzähligen Sterne, die hochmütig der Entropie zu trotzen scheinen. Doch selbst mit ihrer strahlenden Überheblichkeit vermögen es nicht einmal die Schreie sterbender Sterne, die Eintönigkeit des Alls zu beeindrucken. Das klingt in euren Ohren nach einer ziemlich deprimierenden Sicht auf das Himmelszelt über unseren Köpfen? Es ist, verkürzt zusammengefasst, der Eindruck, den zumindest zwei Werke der einköpfigen Black-Metal-Band Aller Sterne Untergang aus dem norddeutschen Bremen bei mir hinterlassen hat.
„Die Arroganz der Sterne“ von 2019 und „Eskapaden“ aus dem Jahr 2020 sind die Scheiben, welche uns vertrauensvoll zum Reinhören überlassen wurden. Zwei wuchtige Brocken sind das, die mit ebenso wuchtigen Songs aufwarten – zumindest, was ihre Länge angeht. Wer vor einem Opener mit mehr als 26 Minuten Spielzeit nicht zurückschreckt, der wird bei dem Song „Arroganz der Sterne“ beispielsweise voll auf seine Kosten kommen. Doch ob die Songs, von denen die meisten leicht die Zehn-Minuten-Marke sprengen, auch qualitativ was zu bieten haben, schauen wir uns jetzt einmal etwas genauer an.
Sowohl stilistisch als auch thematisch scheinen „Die Arroganz der Sterne“ und „Eskapaden“ in die gleiche Kerbe zu schlagen, wagen sich jedoch nicht allzu weit über relativ klassische Themen des modernen Black Metals hinaus. In weiten Teilen der beiden Alben überwiegt eine erdrückende Monotonie, die fast schon belastend ist. Ein Stilmittel, das man mögen oder hassen kann. Meins ist es leider nicht. Während mich vereinzelte Stellen der beiden Scheiben an die dezente und stimmungsvolle Untermalung eines Horror-Games vom Schlag eines „Resident Evil“ erinnern, verpufft der Rest leider in einer Wolke aus Teilnahmslosigkeit. Vielleicht ist das beabsichtig und soll mir einen Blick auf die Unbedeutsamkeit meiner Existenz geben? Ich weiß es nicht.
Nur in wenigen Augenblicken schaffen es die beiden Alben, aus ihrer Monotonie auszubrechen. Beispielweise in „Die Schönheit der menschenleeren Küste“ auf „Arroganz der Sterne“. Oder bei den japanischen Einsprechern, welche das Album „Eskapaden“ hin und wieder sprenkeln. Darüber hinaus bleibt es in meinen Ohren eher anstrengend den endlos langen Songs zu folgen, ohne den Faden zu verlieren. Auch textlich sind beide Alben nicht so meins. Die etwas grobschlächtige Dichtkunst stolpert nur allzu häufig über die ihr selbst auferlegte Reimpflicht.