Bei „Our Swords We Raise… Our Gods We Praise“ von Cultus brauchte ich einige Zeit, um mich an das Review zu setzen. Diese Demo-Aufnahme wurde erstmals am 03.03.2003 in einer Auflage von 333 Tapes über Forgotten Wisdom Productions veröffentlicht. Ich habe allerdings die unlimitierte Neuauflage des Tapes mit dem neuen Cover vorliegen, die 2004 über Heidens Hart Records herausgebracht wurde.
Die Ein-Mann-Truppe aus den Niederlanden hat sich dem Lo-Fi-Sound verschrieben, welcher hier in fast extremster Art durchgezogen wird. Die Gitarren flirren, das Schlagzeug ist manchmal nur schwer zu hören und klingt sehr flach. Der Gesang ist stark verzerrt, erinnert klanglich an Burzums „Filosofem“ und verdrängt die Gitarren teilweise etwas aus dem Gesamtbild.
Bei den ersten beiden Durchgängen konnte ich mich für die Aufnahme nur schwer begeistern, da mir der Sound zu extrem war, und weil ich es in der Regel bevorzuge, die Instrumente einzeln herauszuhören. Doch je öfter ich das Tape bei mir laufen ließ, desto stärker traten die Gitarrenmelodien aus diesem Einheitsbrei hervor. Und diese Melodien machen die Cultus-Songs trotz des extremen Sounds doch relativ gut hörbar.
Auch wenn jedes Mal nur wenig von diesen Songs in meinem Gehör hängen bleibt, kitzelt es mich überraschenderweise immer wieder, das Tape doch wieder einzulegen. Schließlich bekommt man hier eine Mischung aus altem skandinavischem Black Metal und vielen Anleihen der alten extremen französischen Szene geboten. Wer auf melodiösen Lo-Fi-Black-Metal steht, der könnte hier sehr wohl fündig werden.