Respekt. Was Demon Incarnate hier mit ihrem gleichnamigen Debütalbum aus der Doom-Überraschungskiste holen ist nicht nur ein Beitrag zur Gleichberechtigung, sondern auch ein Leckerbissen für die Ohren. Wie bitte? Gleichberechtigung? Überraschungen? Was redet der da? Ach, das lässt sich leicht erklären: Zum einen steht hier erfrischenderweise mit Sängerin Lisa Healey eine Frau hinter dem Mikro – was im Doom Metal ja nicht unbedingt zum Alltag gehört. Wenn die Dame dann auch noch so einen verdammt guten Job macht, dann verwandelt sich ein Album ruckzuck in echten Hörgenuss. Zum anderen sind Demon Incarnate für Doom ziemlich schnell und rockig unterwegs. Natürlich wird der Fan die typischen Doom-Metal-Elemente wiederfinden – nur eben eine kleine Spur zügiger. Speed Doom? Na gut, so extrem ist es dann auch wieder nicht.
Ebenfalls faszinierend: Der Vierertruppe beim Spielen zuzuhören macht verdammt gute Laune. Eine interessante Leistung, denn ich würde gerade dieses Genre eher fernab des typischen Gute-Laune-Metals einordnen. Happy Doom? Ach nein, so weit würde ich ebenfalls nicht gehen. Aber die halbe Stunde Spielzeit des Albums vergeht im wahrsten Sinne des Wortes wie im Flug und schwupps hat man auch schon wieder auf „Play“ gedrückt.
Einziger Haken: So überraschend der Stil der Band auch ist, entwickelt er sich während der gesamten Spielzeitlänge wenig. Soll heißen, dass sich die sieben Songs im Großen und Ganzen ziemlich ähnlich sind. Unübersehbar ist auch die Tatsache, dass weite Teile des Albums von der Stimme von Frontfrau Healey getragen werden. Das ist nicht schlecht, aber für einen dauerhaften Erfolg vielleicht zu wenig. Insgesamt sind Demon Incarnate jedoch mal was erfrischend anderes und eine Neuentdeckung, bei der ich auf weiteres Material gespannt bin.