Wo andere Bands zwischen zwei Alben Pause machen oder vielleicht bereits an neuem Material arbeiten, gibt es auch solche, welche die Zwischenzeit nutzen und den Fans ein paar kleine Leckerbissen in die Ohren werfen. Das Instrumentalalbum „Into the Woods of Oblivion“ von Realm of Wolves ist solch ein Appetizer. Einerseits ist das kurzweilige Werk, welches alleine den fleißigen Fingern von Bandmitglied Stvannyr entstammt, ein Rückblick auf das erste gemeinsame Jahr der Band, andererseits stellt es einen völligen Kontrast zum vorherigen und gleichzeitig ersten Album „Oblivion“ dar.
Wer „Oblivion“ bereits kennt und einen Blick auf die Trackliste von „Into the Woods of Oblivion“ wirft, gerät schnell ins Grübeln, kommt einem doch so ziemlich jeder Songtitel bekannt vor. Kein Wunder, denn „Into the Woods of Oblivion“ ist sozusagen der ruhige Bruder vom Erstling der Band, und beinahe jeder Song von „Oblivion“ findet hier sein akustisches Gegenstück.
Hört man sich die jeweiligen Songs nacheinander an, so erkennt man schnell Gemeinsamkeiten, findet Melodien wieder und bemerkt doch, dass beide Alben unterschiedlich genug sind, um ihre Existenz zu rechtfertigen. „Into the Woods of Oblivion“ ist kein einfacher Akustikabklatsch. Wo man bei Bands wie Nightwish oder Sonata Arctica bei einigen Alben eine zweite CD vorfindet, die lediglich ihrer Gesangsspuren befreit wurde, ist „Into the Woods of Oblivion“ tatsächlich ein eigenständiges Werk. Jedoch strahlt es eine intensive Ruhe aus, die dem Original – verständlicherweise – fehlte. Von Black Metal keine Spur. Dafür ein geniales, kurzes Album, das wieder einmal Lust auf weiteres Material von den drei Ungarn macht!