Rimruna – Frostbann

Rimruna - Frostbann

„Aus Norden weht ein frost’ger Wind“ erschallt es sogleich im Titeltrack der ersten Veröffentlichung von Rimruna, und diese Textzeile kann stellvertretend für die sich durch das gesamte Album ziehende Thematik des eisigen Winters herangeführt werden. Um dieser die nötige Ausdruckskraft zu verleihen, bedienen sich die beiden Musiker Wintergrimm und Hiverfroid, so manchen sicherlich schon durch ihr Wirken bei Drengskapur bekannt, des frostigen Sounds des klassischen und atmosphärischen Black Metals. Dass es sich für jemanden wie mich, der die winterlich-weiße Jahreszeit als die Schönste und die schwarzmetallische Musik als die den höchsten Ansprüchen entsprechende Tonkunst ansieht, um ein akustisches Leckerbissen handeln muss, sofern die Musik nicht in einem wilden und planlosen Gewusel, wie es gelegentlich leider immer wieder vorkommt, ausartet, liegt in der Natur der Sache selbst. Auf „Frostbann“ wird glücklicherweise alles richtig gemacht. Klirrende, hier und da anmutige Melodien entflammende Gitarrenklänge, welche vor dem geistigen Auge schneeflockenartige, doch sogleich wieder in die kalte Finsternis entschwindende Umrisse entstehen lassen, und fürwahr sehr lebendige, das unberechenbare Schneetreiben nachahmende und alles aufwühlende Trommellaute. Ein Hörspiel, welches sich in den verschiedensten akustischen Spektren der 6 vorhandenen Kernsongs fortlaufend zu wiederholen scheint, jedoch ohne auch nur die geringsten Abnutzungserscheinungen dabei zu zeigen oder irgendwie langweilig zu wirken. Das mit einer Akustikgitarre eingespielte und mit rauschenden Windgeräuschen unterlegte Intro sowie das gleichwohl erhabene und ein winterliches Flair beschwörende Outro fassen die dunkleren, rohdiamantgleichen Lieder zu einem seltenen und den winterlich-silbernen Mondglanz reflektierenden Schmuckstück ein.

Derart betrachtet ist diese auf rund 500 Einheiten limitierte Scheibe ein absoluter Pflichtkauf für jede schwarz angehauchte und mit einem Hang zur winterlichen Romantik behaftete Seele!

(auch veröffentlicht im Hammerheart Fanzine #9, Mai 2015)