Die Österreicher von Sheogorath präsentieren uns mit „Lunacy Gone Astray“ ein Album, welches thematisch stark vom Universum der Elder-Scrolls-Spielreihe beeinflusst ist. Nach dem daedrischen Lord des Wahnsinns benannt, servieren uns die Jungs in der Tat eine ziemlich wahnsinnige Mischung aus den verschiedensten Metal-Stilistiken, welche leider ziemlich planlos zusammengewürfelt wirkt. So legt das Album mit einem Groove-Metal-Opener samt einfallslosen Riffs und ziemlich schwachem deutschen Text los. „Blackes Times“ startet da schon passender mit einem stimmigen Black Metal-Riff, welches dann aber in einem punkigen Refrain mündet, der die Atmosphäre zunichte macht. „Divided by Fear“ ist ein lupenreiner Modern-Thrash-Metal-Song, handwerklich gut aber der Thematik gegenüber ebenfalls recht unpassend. Erst „Mindslayer“ (diesmal Melodic-Death) schafft es, etwas länger als 3 Sekunden zu fesseln und wartet mit atmosphärischen Melodien auf. „Towards Oblivion“ sticht ebenfalls heraus mit einem hervorragenden und emotionalen Riff, ebenso „Vaermina“ mit kraftvollem Frauengesang und Synth-Akzenten. In den 3 genannten Songs offenbart sich das Potenzial der Band, ihre gewählte Thematik mit angemessener Intensität zu vertonen – der Rest ist arg belanglos, zumal der Drumcomputer viel zu dominant im Mix vor sich hin ballert, was nahelegt, dass das Ziel ganz offenbar war, eine möglichst „fette“ Produktion hinzulegen. Ein Fokus auf Atmosphäre und hochwertige Melodien wäre meines Erachtens nach wichtiger gewesen. So bleibt der Stilmix beliebig, nicht mehr als ein Stückwerk, da nicht in eine eigene Klangästhetik eingebunden. Wer aber „The Elder Scrolls“, der sollte hier definitiv ein Ohr riskieren!
Sheogorath – Lunacy Gone Astray
