Surtalog – Schwertsturm

Surtalog - Schwertsturm

Surtalog aus Köln machen es sich in der Tat nicht sehr leicht, indem sie nach einer grundlegenden Neuausrichtung sowie einem Line-Up-Wechsel nun den relativ hohen Anspruch haben, sich in einem so schwierigen wie holprigen Genre wie dem Progressive Pagan Black Metal verorten zu wollen. Ja, dies ist eine additive Sparte, die für die meisten schon etwas zu viel des Guten sein dürfte. Man sollte sich aber nicht gleich von solch einer langen Bezeichnung abschrecken lassen, denn die vier Jungs von Surtalog wissen durchaus, was sie da tun. Und das beweisen sie auf ihrer ersten 3-Track-EP mit dem Titel „Schwertsturm“. Schon nach erstem Durchlauf ist klar: Hier wird definitiv kein peinlicher, sauftauglicher, mit klischeehaften Heuballenmelodien in die erstbeste Kneipe nach vorn stürmender Pagan Metal gespielt. Die Grundausrichtung ist vielmehr grau und wolkenverhangen, wie das Donnergrollen des eröffnenden Titeltracks es bekräftigt, sowie durch die Bank weg von einer gewissen Melancholie und Sehnsucht durchtränkt. Die Gitarren sowie das Schlagwerk legen von Anfang an ein ordentliches Tempo an den Tag und geben sich insgesamt recht bissig. Auf schnöde Melodik wird kein Wert gelegt, wenn auch der zweite Song „Asgards Hallen“ vorrangig an der Leadgitarre unverkennbar von Windir inspiriert ist. Meist beherrscht jedoch eine kriegerische Aura das Spektakel, was durch die wirklich raue Gesangsstimme von Surtuz, die passenderweise wie die eines in zahlreichen Schlachten erprobten Kämpfers klingt, noch zusätzlich einer andauernden Manifestation dieser dienlich ist. Und auch dem Bass ist bei diesem Track eine tragende Rolle zugedacht worden, was echt gut gefällt. Man muss aber schon ein gutes Ohr von Haus aus mitbringen, um in dem ganzen Kampfgetümmel nicht den phonetischen Überblick zu verlieren. Mir behagen aber grad derartige Herausforderungen! Auch „Weltenbrand“, der letzte, über 14-minütige Track, weiß gleichermaßen anzustacheln, obwohl gerade hier ein wenig mehr Abwechslung vonnöten wäre, um über die lange Strecke hinweg noch viel stärker begeistern zu können. Ein zukunftsträchtiges Potenzial ist aber allemal vorhanden, und das werden die vier Kölner bestimmt bald ausspielen. „Schwertsturm“ ist ein ernst gemeinter Pagan Metal, welcher auf jeden Fall auf die Wunschliste aller Metal-Heiden gehört!